Richard FAILLE, Erfinder der Null-Euro-Souvenirscheine, schlägt wieder zu!
- October 09, 2017
- by
- Pierre
NUMISMAG: Herr FAILLE, das Sammeln von Souvenirgeldscheinen scheint sich neben Frankreich dieses Jahr auch in anderen Ländern auszubreiten. Welche Erwartungen haben Sie bis zum Ende 2017 (neue Länder, neue Kundentypen im Ausland – Institutionen oder touristische Sehenswürdigkeiten)?
Richard FAILLE: Wir haben zwei Länder, die wir schnell für die Kollektion erschließen möchten, Portugal und Spanien. Für Italien suchen gerade wir einen Partner, der exklusiv unsere Lizenz für dieses Land verwenden würde. Wir haben die Schweiz Anfang 2017 erschlossen; der Markt ist ein bisschen speziell, denn wir mussten unseren Schein an die lokale Nachfrage anpassen, aber der Markt ist auch komplizierter. Damit meine ich, dass es weniger Produktsouvenirs als in anderen Ländern gibt und dass man dort zum Beispiel keine Souvenirmedaillen kennt … Es muss erst noch eine Auflistung und ein Netzwerk von touristischen Sehenswürdigkeiten, die potenziell am Souvenirschein interessiert sind, geschaffen werden.
In Belgien hat unser Lizenznehmer nach einem schwierigen Start die Kollektion gut in Gang gebracht und große Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise das Atomium von Brüssel, Waterloo, die Burg Bouillon oder das Bastogne War Museum herausgegeben und weitere müssten bald hinzukommen …
NUMISMAG: Deutschland ist ganz besonders ein Markt, der sich mitten im Wachstum befindet. Wie erklären Sie sich diesen schnellen Erfolg?
Richard FAILLE: Die ausschlaggebenden Gründe waren die Qualität der Arbeit unseres Lizenznehmers, Euroschein Souvenir GmbH, der große touristische Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise das SCHLOSS BERLIN herausgebracht hat. Der nahezu unmittelbare Erfolg der ersten Ausgaben hat sich danach schnell unter den Direktoren der touristischen Sehenswürdigkeiten herumgesprochen. Das Produkt ist bei den Sehenswürdigkeiten beliebt und deutsche Sammler scheinen dieses neue Produkt sehr zu schätzen, ihre Zahl wächst schnell! Außerdem ist der starke Einsatz von Bargeld im Alltag in Deutschland ein Faktor, der die Vermarktung unseres Souvenirscheines begünstigt hat. Es ist ein so großer Erfolg, dass unser Partner LEUCHTTURM früher oder später die Ausgabe eines Albums für Sammler von touristischen Geldscheinen für deutsche Sehenswürdigkeiten plant. Möglicherweise wird der deutsche Markt auf kurz oder lang sogar größer sein als der französische Markt …!
NUMISMAG: Die größte Neuigkeit rund um europäische Banknoten war Ende 2016 durch die Freigabe der ersten Polymer-Banknote von 5 Pfund Sterling. Könnte eine solche Trägermaterialentwicklung für die Null-Euro-Schein-Kollektion in Betracht gezogen werden?
RICHARD FAILLE: Ja und nein. Die Kollektion als Ganzes wird weiterhin auf Banknotenpapier aus Baumwolle gedruckt. Allerdings stimmt es, dass einige Zentralbanken Interesse an dieser Art von Banknoten bekundet haben. Die Bank von England ist eine von ihnen. Unser Partner, die Wertpapierdruckerei „Oberthur fiduciaire“, möchte eine Miniserie bei Sammlern und der breiten Öffentlichkeit testen (Anm. d. Red.: Oberthur produziert ein Drittel der sich weltweit in Umlauf befindlichen Scheine). Durch das Polymerträgermaterial verschwindet der Sicherheitsfaden, der eine nicht zu vernachlässigende Anti-Fälschungs-Garantie darstellt. Dieser Faden wird bei Polymerscheinen in der Regel durch ein transparentes Fenster ersetzt. In der Tat denken wir über eine Serie von 15 Souvenirscheinen nach … vielleicht zum Jahresende …
NUMISMAG: Wie würden Sie diese Serie entwickeln?
RICHARD FAILLE: Wir planen eine Serie von 15 touristischen Geldscheinen, die 15 weltbekannte europäische Sehenswürdigkeiten, das heißt 15 von der UNESCO eingestufte Sehenswürdigkeiten, zeigen. Die Auflage wären 2017 Serien zu je 15 Tickets, macht insgesamt 30.255 Scheine, alle Sehenswürdigkeiten zusammengenommen. Nur 2000 würden zum Verkauf angeboten werden. Sie würden zu einem Verkaufspreis von 100 € inklusive Mehrwertsteuer angeboten und von Numismatik-Fachpersonal oder direkt über eine Website vermarktet werden. Es wäre also eine sehr kleine Auflage, die bei Geldscheinsammlern weltweit Anklang finden könnte. Wir warten auf Rückmeldungen von Sammlern und Fachleuten auf diese neue Miniserie vor ihrem eventuellen Erscheinen …, eine Kollektion innerhalb der Kollektion von touristischen Geldscheinen. Das wäre also in gewisser Weise die „Haute Couture“ der Serie. Wenn die Serie Erfolg hat, könnte sie jedes Jahr mit verschiedenen Themen wiederholt werden (zum Beispiel die großen europäischen Persönlichkeiten).
Source: NUMISMAG.
5 Comments
Herbert Hanke
24th Dec 2017 - 10 h 36 minIch würde mir sofort die Serie für 100 € kaufen.
Kann ich mich da vormerken lassen?
FROHE WEIHNACHTEN!
Pierre
24th Dec 2017 - 15 h 08 minLieber Herbert
Sie sind nun an NUMISMAG angemeldet.
Ich gratuliere Sie
NUMISMAG Team
Berndt
22nd Jul 2018 - 9 h 09 minGuten Tag, Richard Taille,
würden sie bitte uns dringend zurück schreiben und uns ihre Handynr. oder kurzfristig einen Termin vereinbaren, Es wäre eine ganz wichtige Angelegenheit, und es geht um drei verschiedene Sachen. Ihr Projekt mit dem 0 Euro Schein habe ich gerade gelesen, und es sagt mir sehr zu. Wir würden uns freuen, wenn sie sich umgehend melden würden, vielleicht möchten sie sich an einem guten <Projekt beteiligen, welches sie auch in ihre Scheine umsetzen können.mfg Berndt
Jens Schubert
30th Jul 2018 - 0 h 20 minVon teuren Miniauflagen zu Höchstpreisen, die dem Normalsterblichen dann eine Komplettsammlung mehr oder weniger unmöglich machen, würde ich dringend abraten.
Mit solch übertriebener Gier wurde damals auch schon das Sammeln von Telefonkarten kaputtgemacht. Man sollte nicht an dem Ast sägen auf dem man sitzt…
Pierre
30th Jul 2018 - 19 h 25 minJens
Vielen Dank für Ihren kritischen, aber argumentativen Kommentar.
Wir sind nur ein Medium und nicht mit der Firma Euroschein verbunden, die diese Null-Euro-Scheine vermarktet.
Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass diese Sammlung von Null-Euro-Scheinen in erster Linie für Touristen gedacht ist und nicht für Sammler, die sicherlich die ersten Kunden für dieses Produkt waren.
Diese Null-Euro-Banknoten sind auch eine Einnahmequelle für bestimmte Standorte mit begrenzten finanziellen Mitteln. Die limitierten Auflagen und die höheren Preise einiger null euro Scheinen können unserer Meinung nach so erklärt werden (z.B.: Berliner Schloss Schein).
mit freundlichen Grüßen
NUMISMAG TEAM